P11 Passivhaus Bürogebäude „Holzdomizil Zukunft“ in Bad Aibling

Christoph Hartmann

Als Holzbaubetrieb und Ingenieurbüro für energieeffizientes Bauen  war die Aufgabenstellung an das neue Bürogebäude schnell klar:

Ein architektonisch wertvolles, energiesparendes und schadstofffreies Gebäude für gesundes Arbeiten und zugleich als Referenzobjekt zum Angreifen/Begreifen. Ein Kompetenzzentrum als zentraler Anlaufpunkt rund ums Thema Bauen und Sanieren.

Architektonisch wertvoll:

 

Entstanden ist ein Pfahlbau mit zwei darauf ruhenden Geschossen aus Holz.

Der Zugang erfolgt zwischen den 3m hohen Betonsäulen in den schräg "eingeschobenen" Unterbau.

Dort lädt der großzügige Lichthof zum Eintreten in das Gebäude ein. Neben dem Eingangsbereich ist Platz für ein Archiv und die Haustechnik.  Im ersten Obergeschoss befindet sich der Sanitärbereich mit Küche und Toiletten. Rund um das offene Treppenhaus wird dem Besucher in einer Ausstellung der Passivhaus-Gedanke näher gebracht. Daneben liegen zwei abgeschlossene Büroräume mit jeweils 2 und 3 Arbeitsplätzen. Das zweite Obergeschoss ist sehr offen gehalten und dank seiner hölzernen Akkustikdecke ideal für 8 Arbeitsplätze. Durch große Passivhausfenster dringt viel Licht in den Raum und hilft somit Energie zu sparen. Über zwei Brücken die den Luftraum des Treppenhauses überspannen gelangt man vorbei an großen Fensterfronten in den Seminar- und Besprechungsraum. In diesem finden regelmäßig Fachvorträge zum Thema Energieeffizienz und Wohngesundheit statt.

Energiesparend:

Das 361m² große Büro erfüllt die Kriterien des Passivhausstandards und hat einen Jahresheizwärmebedarf von 15 kWh je m² und Jahr. Der Durchschnittsverbrauch von Büro- und Verwaltungsgebäuden in Deutschland liegt bei 120 kWh/m²a.  Die benötigte Heizenergie liegt also 87,5% unter dem Durchschnitt! Das liegt daran dass die Wärme die im Raum entsteht (Menschen, Computer, Beleuchtung,...) genutzt wird und die Sonne über die südorientierten Fenster das Gebäude erwärmt. Der kleine Heizrest wird über eine Fußbodenheizung und mehrere Wandheizungen eingebracht. Die Wärme liefert die Hobelspäne-Heizung (Biomasse) der Zimmerei welche per Fernwärmeleitung eingespeist wird.

 

Schadstofffrei:

Auf die Verwendung ökologischer und baubiologisch unbedenklicher Baustoffe wurde großen Wert gelegt. OSB-Platten zur Aussteifung der Außenwände wurden konsequent vermieden, stattdessen kam eine diagonale Rauschalung aus der Region zum Einsatz. Die Innenoberflächen bestehen größtenteils aus Lehmbauplatten mit Lehmputz. Auch die Fußböden sind aus Vollholz ohne Leimanteilen und mit Natur-Öl eingelassen.  Die Fassadenschalung aus Lärche wurde mit einem Öl eingelassen. Dank der Komfortlüftung ist man ständig von frischer Luft umgeben was die Behaglichkeit enorm erhöht.

 

Kompetenzzentrum:

Im Holzdomizil Zukunft vereinen sich Tradition und Moderne. Althergebrachte Handwerkskunst in Verbindung mit neuen Technologien bündeln Qualität und Know-How.