P27 Passivhaus in Mühldorf am Inn

Die Bauherrschaft

Liebe Leser und zukünftige Häuslebauer,

 

wir wohnen nun seit ca. einem halben Jahr in unserem neuen Heim. Der Weg bis zu unserem Haus war eigentlich recht leicht. Wir wussten von Anfang an, dass es etwas sein muss, was uns für lange Zeit mit möglichst wenig Aufwand gut versorgen kann. Und dabei wollten wir auch nicht auf einen gewissen Luxus verzichten! Somit ist die Wahl nach dem richtigen Haus schon gefallen. Es muss ein Passivhaus sein.

Wenn man diesen Schritt der Auswahl hinter sich hat, gilt es nur noch den richtigen Partner zum bauen und ein richtiges Grundstück zu finden. Das Grundstück hat ein wenig gedauert, aber die Suche nach dem richtigen Partner zum Häusl bauen ging ziemlich schnell. Da wir uns aber während der Grundstückssuche schon viele Gedanken gemacht hatten, war das ganze mit ein paar wenigen Besuchen bei der Fa. Gruber schnell erledigt. Genauso schnell ging’s eigentlich auch mit dem Aufstellen des Hauses. Vom ersten Löffelhub des Baggers, bis zum letzten Blowerdoortest hat’s auf den Tag genau 4 Monate gedauert. Und da haben die auch noch 3 Wochen Urlaub gemacht! Ein paar kleine Sachen haben wir auch selber gemacht. Wie zum Beispiel außen streichen, innen streichen, Parkett verlegen. Das ganze taten wir allerdings nur, damit man an seinem eigenen Haus auch was selbst gemacht hat! Und ein paar Kröten kann man sich da auch sparen.

 

Aber dann kam auch schon der Umzug von der alten Wohnung in die neue Hütte. Bevor wir uns umgedreht hatten, war alles vorbei. Und nach dem letzen Möbelstück, dass wir um 23:50 hineingetragen hatten, gab’s eine Riesen – Familienpizza. (mmhh)

Zurück zu wichtigeren Sachen: Wir sind im Herbst eingezogen, dann kam der Winter mit vielen eisigen Tagen, und nun ist der Frühling da. Das war’s. Nichts Besonderes. Also während der vier Wochen kalter Nebeltage hat die Wärmepumpe fest arbeiten dürfen. Sobald jedoch ein paar Stunden die Sonne geschienen hatte, ging Sie sofort aus! Seit dem ersten Februar macht Sie nur noch warmes Wasser. Sonst ist die überflüssig. Da der erste Winter so kurz nach Fertigstellung schon so gut funktioniert hat, ist der Plan also aufgegangen. Der Energiehaushalt im Haus funktioniert. Egal was man sich hier zur Erzeugung von dem bisschen Restwärme (Warmwasser und ggf. Wohnraumheizung) einbaut, auf eins sollte man nicht verzichten: Die Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Das bedeutet immer frische Luft für sehr wenig Geld (der Lüfter braucht unter voller Leistung nur 40Watt, glaube ich). Gleichzeitig behält man die Wärme im Haus, welche andere durch das ständige Aufreißen der Fenster raus blasen. Ein weiterer Pluspunkt: Dampf im Bad und Dunst aus der Küche sind ratz fatz weg und die Wäsche ist auch nach einem halben Tag trocken. Und für alle diejenigen, die es im Schlafzimmer kühl mögen: bei uns hat niemand im Winter das Fenster aufmachen wollen. Wäre viel zu umständlich gewesen. Frische Luft kommt ja aus der Lüftung. Das reicht. Das Verlangen nach kühler Luft ist eigentlich ein Verlangen nach frischer Luft, weil man das eben so gewohnt ist. Das ist zumindest unser Eindruck.

 

In unserer alten Wohnung mussten wir ständig die Fenster aufreisen. Zu kalt zu warm, zu stickig, oder angelaufene Fenster. All diese Sachen gibt’s hier nicht mehr. Und eins werden bestimmt alle weiblichen Leserinnen sehr gerne lesen: Auf einem schönen Parkettboden in einem Passivhaus bekommt man keine kalten Füße! Und zwar ohne Fußbodenheizung. Wenn man allerdings Fliesen hat, wie wir im Bad, dann ist eine kleine Anwärmung angenehm. Das ist aber eigentlich Luxus. Viel schöner ist eigentlich, dass man in jedem Raum direkt am Fenster stehen oder auch sitzen kann, man spürt keinen ziehen an den Füßen. Was wir damit sagen wollen: gute Fenster, wärmebrückenfreier Einbau und für den Sommer eventuell ein bisschen Schatten, das ist die halbe Miete! Ich hab mal aus Interesse einen Thermometer direkt unters Fenster gelegt: bei -10°C Außentemperatur konnte ich 19°C direkt unter dem Fenster ablesen. Im Raum hatte es da 21°C, glaube ich. Ach ja: Noch zum Thema Temperatur im Haus. Im Sommer hats halt a weng mehr, im Winter a weng weniger. Wie in jedem anderen Haus auch. Je nach dem wie man’s haben will. Aber dass, was man in einem anderen Haus nicht hat, ist das gute Gefühl, dass man fast alles von der Sonne bekommt, es keine angelaufenen Fenster gibt und man nicht ständig Lüften muss. Und wenn man nun noch das Glück hat, den ganzen Strom aus einem Wasserkraftwerk zu bekommen, dann glauben wir, hat man einen Großteil zum Kampf gegen den Klimawandel beigetragen! Jetzt warten wir noch ab, bis es vernünftige Batterien zum Speichern von Solarstrom und etwas effizientere Photovoltaikanlagen gibt. Einer fast autarken Versorgung stünde dann nichts mehr im Wege!

 

Ansonsten bleibt uns nur noch eins zu sagen: Wir wohnen erst seit einem halben Jahr in einem Passivhaus, und das meiste davon war Winter, aber es hat Spaß gemacht und funktionieren tut’s auch. Aber das ist auch kein Wunder. Wer an die ganze Sache so professionell rangeht wie die Fa. Gruber, der braucht sich nicht zu wundern wenn’s hinterher funktionier! Wir waren von der Planung bis zum letzten BlowerDoorTest zu jeder Zeit voll mit der Fa. Gruber zufrieden!

 

Danke liebes Gruber – Team!